Zur Meinungsfreiheit westlicher Gesellschaften 
zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   04.01.2010 - dradio.de



 

 


Kulturforum 1.1

 

Die Öffentlichkeit beschäftigt sich wieder einmal mit Fragen zum Thema ’Bildung’ - die CDU  unter dem Stichwort:
’Gute Bildung schafft Chancen für alle’.

Zur allgemeinen gehört auch die politische Bildung. Aus dieser heraus ist es möglich, Zusammenhänge im politischen Geschehen zu erkennen, Toleranz und Kritikfähigkeit zu vermitteln und zu stärken, demokratische Spielregeln zu verankern und damit zur Herausbildung und Weiterentwicklung von aktiver Bürgerschaft, gesellschaftlicher Partizipation und politischer Beteiligung beizutragen.

In ihrem Thesenpapier, zur Vorbereitung einer Besprechung am 21. November 2014 verteilt, geht die CDU davon aus, dass der Begriff 'Bildung' allgemein bekannt ist, und alle an dem gleichen Strick in die gleiche Richtung ziehen.

Dies ist offensichtlich nicht der Fall, denn sie schreibt, sie werde sich – ’dafür einsetzen’ - wobei verschiedene Punkte beschrieben werden, die sie zu behandeln gedenkt.
Hier ist es notwendig, aufzuzeigen, was die anderen politischen Gruppierungen wollen, um den eigenen Standpunkt eindeutig vertreten zu können.
Besonderer Augenmerk ist zu legen auf die in Arbeit befindlichen Parteiprogramme der AfD.

Nach dem niedersächsischen Schulgesetz sind die Schülerinnen und Schüler zu befähigen, nach ethischen Grundsätzen zu handeln, religiöse und kulturelle Werte zu erkennen und zu achten.

Das Goethe-Institut veröffentlichte 2009 einen Text, wonach man die Kenntnis der jeweiligen Klassiker bei Gymnasiasten so wenig wie bei Hauptschülern voraussetzen kann.

Das Bayerische Fernsehen führte eine Untersuchung durch und kam bei der Frage:
’Wie schlecht sind Bayerns Schulen?’ zu dem Schluss:
’Abschluss ja, Bildung nein!’

 

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Die Öffentlichkeit sieht die Schuld bei der Politik.
Ständige Eingriffe in die Schulsysteme – auch bedingt durch den Föderalismus
Bei Verkürzung der Schulzeit zum Abitur auf 12 Jahre blieb das Pensum unverändert, Lehrpläne wurden nicht angepasst, die Schüler mussten die Lücken selbst bewältigen, ein Nacharbeiten und ’Verdauen’ des Stoffes war nicht möglich, es wurde auf die jeweilige Prüfung hingearbeitet und dann vergessen.

System: ’Nürnberger Trichter!’

Wie soll auf diese Weise ein Hochschulstudium absolviert werden, wenn allenfalls Wissen, aber keine Bildung für ein wissenschaftliches Arbeiten vermittelt wird?

Im Bereich Kunst und Kultur ist der Stoff so darzulegen, dass die Schülerinnen und Schüler 'vorgebildet' in eine Aufführung eines Theaters gehen.

Wenn dann aber die Inszenierung des Stückes völlig an dem Stück und der Behandlung des Stoffes vorbeigeht, kann der 'Gebildete' intervenieren und Inszenierungen ablehnen.

Weiß er nicht, worum es geht, kann er sich kein Urteil erlauben, applaudiert aus Höflichkeit und die Theaterleitung meint, richtig gehandelt zu haben, zumal die Auslastung durch Mätzchen bei der Darbietung der Stücke Publikum ins Haus holt.

Das Verhalten vieler Lehrer zeigt, wie sehr sie diese Produktionen ablehnen und sagen: mit meinen Schülern gehe ich in dieses Theater, in dieses Stück nicht. Die heutigen Inszenierungen des Regietheaters mit ihren Verfälschungen der Werke im Rahmen der grenzenlosen ’Freiheit der Kunst’ sind zudem kontraproduktiv, wenn denn Schulen ihrem Bildungsauftrag gerecht werden.

Wie soll Integration von Migranten funktionieren, die aus einem anderen Kulturkreis, aus bildungsfernen Schichten kommen?


 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:

Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf der Theater verstehen wir diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen, sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehmen wir den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz,
in Anspruch.